Particularly Swarming

Dieses Projekt entstand im Sommer 2020 und bedient sich als Inspirationsquelle biologischer Schwärme und ihrer visuellen Ästhetik. Vor allem Starenschwärme mit ihren nahezu hypnotisch anmutenden Flugmanövern dienen dabei als Vorbild für einen digitalen Schwarm, der mithilfe generativer Gestaltungsmethoden zum Leben erweckt wird. Anhand einer interaktiven Beamerinstallation sind Betrachter in der Lage, über im Raum verteilte Kameras und Mikrofone mit dem Partikelsystem in Kontakt zu treten und auf den Schwarm Einfluss zu nehmen. In den geisterhaften Schemen der Partikelwolke verschmelzen analoge und digitale Welt und lassen den Betrachter zum Teil des Kunstwerks werden. 

Der Prozess, meinem Partikelsystem Leben einzuhauchen, begann mit simplen Processing-Sketches, in denen ich grundlegende Verhaltensweisen anlegte: Folgt euren Nachbarn, bleibt zusammen, haltet Abstand – schon geriet man ins Schwärmen. Die Begeisterung hielt sich allerdings in Grenzen, als sich mit wachsender Partikelzahl auch die benötigte Rechenleistung vervielfachte und die Bildrate ins Bodenlose fiel.

Auf der Suche nach einer Lösung stieß ich auf eine Java-Library names PixelFlow, die sich als absolute Lebensrettung herausstellte, da sie große Partikelmengen wesentlich effizienter verarbeiten kann und so eine unmittelbare Interaktion mit dem Betrachter ermöglicht. Dem Autor Thomas Diewald möchte ich an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank ausgesprechen für seine wertvolle Vorarbeit.

Die Implementierung der Bewegungserkennung und das fine-tuning der Partikelparameter rundeten das Projekt auf visueller Ebene ab. Dabei war mir wichtig, dem Schwarm eine gewisse Eigendynamik und Lebendigkeit mitzugeben. Schamanische Trommelklänge als Audiotrack bilden ein Gegengewicht zu den technologischen Aspekten des Projekts und unterstützen den meditativen Charakter der Installation.

Code & Design: Gerrit Kayser

Audio:  Gaia Grounding Ceremony by Calm Whale